Am vergangenen Freitag stellte die Vortragsreihe „InForm“ in ihrer 16. Wiederholung das gesellschaftlich hoch relevante Thema „Alzheimer-Demenz“ in den Mittelpunkt. Über 70 Zuhörer informierten sich beim Vortrag von Experte Dr. Lohse-Busch vor allem über die mögliche Therapieform „Transkranielle Stoßwellentherapie“, kurz TPS® genannt.
Nach Begrüßung durch Lukas Ehmann vom Vitalhaus Achern im großen Atelier der Illenau-Werkstätten nahm Dr. Lohse-Busch die Gäste mit auf eine Reise in die wissenschaftliche Welt der Stoßwellen. Denn Stoßwellen werden seit mehreren Jahrzehnten in verschiedenen medizinischen Disziplinen wie der Urologie oder der Orthopädie angewendet und haben großen Effekt auf die Zellen und Strukturen.
Dem Experten und vielen Studien zufolge regen sie zur Bildung neuer Blutgefäße an und aktivieren Wachstumshormone. Mittlerweile werden Stoßwellen deshalb auch am Gehirn angewendet und können bei unterschiedlichen Krankheitsbildern zu verbesserten Leistungen führen oder zumindest Verschlechterungen vermeiden. „Doch der Weg dorthin war weit“, weiss Dr. Lohse-Busch wie kein Zweiter. Er behandelte zunächst in den 2000er-Jahren als erster Arzt weltweit Wachkoma-Patienten mit Stoßwellen und konnte in mehreren Fällen eine verbesserte Patienten-Kommunikation sowie die Entfernung von Ernährungssonden erreichen.
Seit 2019 ist nun die TPS® zur Behandlung von Alzheimer-Demenz zugelassen, was einen großen Meilenstein bedeutet. Die notwendigen Forschungen wurden gemeinsam mit Prof. Beisteiner aus Wien durchgeführt. Dabei hat sich ein Behandlungsschema aus 6 Therapiesitzungen mit insgesamt 36.000 Stoßwellenimpulsen bewährt. Dr. Lohse-Busch ist sich jedoch sicher, dass das noch lange nicht das Ende der äußerst wirksamen Stoßwellen ist. Aktuell laufen Forschungen in den Bereichen Morbus Parkinson, Depression, milde kognitive Beeinträchtigung oder essentieller Tremor um nur einige zu nennen.
Vielen Dank an unseren Experten für diesen außergewöhnlichen Einblick in die Wissenschaft aus erster Hand!